Ernste Töne und reichlich Heiterkeit: 70 Gäste beim Hasen- und Gänseessen der CDU Dortelweil
Dortelweil. Nach langer Corona-Pause lud die Dortelweiler CDU ihre Mitglieder und Parteifreunde wieder zum traditionellen Hasen- und Gänseessen in der Adventszeit ein. Über 70 Gäste folgten der Einladung des Ortsverbandes und nutzten die Möglichkeit, bei gutem Essen und einem bunten Programm alte Bekannte und langjährige Freunde zu treffen.
„Eine Zeit voller Entbehrungen liegt hinter uns, in der vor allem das Zwischenmenschliche an vielen Stellen zu kurz gekommen ist“, fasste der Vorsitzende der Dortelweiler CDU, Dr. Hagen Witzel, der auch in diesem Jahr die Veranstaltung moderierte, in seiner Begrüßungsrede zusammen. Bereits zum 49. Mal führte die Dortelweiler CDU die Traditionsveranstaltung durch. Nach Begrüßung der Ehrengäste, unter denen auch Bürgermeister Sebastian Wysocki, Erster Stadtrat Bastian Zander, der Parteivorsitzende und Landtagsabgeordnete Tobias Utter, die Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtparlament Irene Utter sowie der erste Bürger der Stadt Oliver Junker waren, stellte Dr. Witzel den politischen Gastredner der Veranstaltung, den Landrat des Wetteraukreises, Jan Weckler, vor.
Weltweite Krisen werden lokal spürbar
In seiner Rede blickte der Landrat auf die großen Herausforderungen der vergangenen Jahre zurück: Vor allem die Corona-Pandemie stellte den Landkreis und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung vor immense Herausforderungen. Die Pandemie habe das Zusammenleben grundlegend verändert: "Unsere Vereine spüren die Nachwirkungen der Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen zum Teil noch heute", so Weckler.
Welt- und bundesweite Krisen wie etwa der Ukrainekrieg, die Energiemangellage, die historisch hohe Inflationsrate und der Fachkräftemangel sind auch in der Region deutlich zu spüren. Darüber hinaus muss der Wetteraukreis derzeit vor allem einen nie dagewesenen Zuzug von Flüchtlingen aus weltweiten Krisengebieten bewältigen: "Jede Woche werden uns von Land und Bund rund 70 Menschen zugewiesen, die untergebracht werden müssen. Im Vergleich zur sogenannten Flüchtlingskrise 2015 ist das eine Verdopplung der Zahlen, wobei nur noch zwanzig Prozent der Menschen aus der Ukraine kommen. Trotz Hunderter Plätze, die wir allein in den vergangenen acht Wochen zusätzlich geschaffen haben, stehen der Kreis und die Kommunen bei der Flüchtlingsunterbringung mit dem Rücken zur Wand“, betonte Weckler.
Die Bundesregierung müsse sich des Themas dringend annehmen, denn neben Unterbringungsmöglichkeiten mangele es auch zunehmend an Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung: „Die Städte, Gemeinden und Landkreise können diese Herausforderung schon jetzt kaum noch stemmen."
Doch Landrat Weckler blickte auch zuversichtlich nach vorne und hob die außergewöhnliche Entwicklung der Quellenstadt als größte Kommune im Wetteraukreis hervor. „Die Bad Vilbeler Stadtentwicklung ist eine echte Erfolgsgeschichte, von der auch nachfolgende Generationen noch erheblich profitieren werden. Darauf können Sie stolz sein.“
Weihnachtsmann zieht blank
Im Anschluss servierten die Dortelweiler CDU-Mitglieder ihren Gästen wahlweise Hasen- oder Gänsekeule. Ein weihnachtlicher Nachtisch rundete das Menü ab, bevor der letzte Höhepunkt des Abends bevorstand: die Lesung einer humorvollen Weihnachtsgeschichte durch die Dortelweiler Kolumnistin und Autorin Susanne Reichert. Ein Weihnachtsmann, der sich im Laufe der Geschichte als Stripper entpuppte, sich in der Adresse geirrt hatte und so vor den falschen Leuten blank zu ziehen begann, sorgte für reichlich Heiterkeit.