Unwahrheiten in Umlauf: Faktencheck zum Ausbau des Niddaradwegs in Dortelweil

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Bad Vilbel soll noch fahrradfreundlicher werden: Deshalb wird der Niddaradweg zwischen Dortelweil, Gronau und der Kernstadt ausgebaut. Doch einige wenige Bürger machen derzeit mit falschen Behauptungen gegen den einstimmigen Beschluss des Dortelweiler Ortsbeirats mobil. Ein Faktencheck.


1. „Anzahl der zu fällenden Bäume verheimlicht“ – FALSCH!

Im Dortelweiler Ortsbeirat sei die reale Zahl von Bäumen, die entlang des Nidda-Teilstücks gefällt werden müssen, nicht präsentiert worden. Dies ist falsch. Fakt ist, dass die zuständigen Fachplaner die neue Radwegeführung detailliert vorgestellt haben. Ebenfalls Bestandteil des Planes ist die genaue Lage aller sich im Gebiet befindender Bäume. Bäume, die abgängig sind sowie Bäume, die aufgrund der Bauarbeiten entfernt werden müssen, sind auf dem Plan mit einem roten „X“ gekennzeichnet.


2. „Das gesamte Grün vor der Brücke muss weg“ – FALSCH!

Es wird behauptet, dass, um einen größeren Wendekreis für die Brücke zu gewährleisten, das gesamte Grün auf dieser Seite des Flusses entfernt werden muss. Diese Aussage ist falsch. Im angesprochenen Bereich kurz vor der Brücke muss laut Planungen kein einziger Baum fallen. Der Erhalt des parkähnlichen Charakters hatte und hat für die Dortelweiler CDU immer allerhöchste Priorität.


3. „Grundlose Fällung“ – FALSCH!

Nicht nur die Begründung der Fällung wird angezweifelt, sondern es wird behauptet, dass es teilweise überhaupt keinen Grund gibt. Fakt ist, dass für den Ausbau des Radweges ein 45cm tiefer Unterbau zur Befestigung des Weges geschaffen werden muss. Leider liegen einige Bäume so dicht am bestehenden Radweg, dass ein Großteil ihrer Wurzeln direkt unter dem Weg liegt. Beim Radwege-Ausbau müssen die Wurzeln entfernt werden. Die betroffenen Bäume werden dadurch so geschädigt, dass diese absterben würden. Zusätzlich wäre die Standfestigkeit dann so beeinflusst, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann.


4. „Aufschüttung würde Bäume retten“ – FALSCH!

Es wird behauptet, dass durch ein Aufschütten dieser Stelle um 45 Zentimeter ein Ausbaggern für den Unterbau verhindert werden könnte. Dies ist falsch. Fakt ist, dass durch die direkte Hanglage ein Anschütten nicht möglich ist. Die ohnehin schon steile Uferböschung würde noch steiler werden und eine zusätzliche Gefahr darstellen. Durch eine solche Erhöhung wäre auch der Zugang zu den Kleingartengrundstücken an dieser Stelle nicht mehr gegeben.


Die Niddaroute ist in schlechtem Zustand.

Die Niddaroute ist in schlechtem Zustand.

5. „Ortsbeirat und Fachleute ohne Expertise und Kenntnisse der Fakten“ – FALSCH!

Der Vorwurf sowohl an den Ortsbeirat als auch die Fachplaner des Projektes, weder Fakten zu kennen noch ausreichend Alternativen geprüft zu haben, ist falsch. Hier wird suggeriert, die Verantwortlichen wären niemals vor Ort gewesen, würden sich nicht auskennen, hätten kein ökologisches Gewissen und hätten keine Alternativen geprüft. Nicht nur parteiintern, sondern parteiübergreifend wurden Alternativen diskutiert. Ebenfalls fand eine intensive Prüfung von Seiten des Magistrats in enger Zusammenarbeit mit den Fachplanern statt.  Begehungen des Plangebietes durch Fachplaner gehören zum Standardprozedere.


6. „Keine Rücksicht auf Bürgerwünsche“ – FALSCH!

Besagte Sitzung des Ortsbeirats war gut besucht von Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, die sich rege mit Redebeiträgen an der Sitzung beteiligten. Die Initiatoren, die nun dem Ortsbeirat öffentlichkeitswirksam vorwerfen, keine Rücksicht auf Bürgerwünsche genommen zu haben, waren bei der Sitzung leider nicht anwesend. Die Tagesordnungen für alle öffentlichen Sitzungen der Stadt sind frei zugänglich auf der städtischen Homepage einzusehen.

 

7. „Zwei Kilometer kahl, schattenlos und gnadenlos überhitzt“– FALSCH!

Es wird suggeriert, dass der Radweg nach dem Ausbau auf einer Länge von zwei Kilometern kahl, schattenlos und gnadenlos überhitzt sein wird. Zum einen bleibt eine Vielzahl an Bäumen im Plangebiet erhalten. Gerade der parkähnliche Charakter des kleinen Wäldchens vor der Brücke bleibt nahezu vollständig erhalten. Zum anderen bleiben entlang der gesamten Wegstrecke Bäume erhalten. Von einer Fahrt in der prallen Sonne kann also auch nicht die Rede sein. Selbstverständlich sind Nachpflanzungen festgesetzt, und zwar so, dass die Bäume künftig weiter auseinander liegen, sich dadurch nicht gegenseitig im Wachstum behindern und folglich künftig wesentlich mehr Schatten spenden werden. Von einer „trostlosen Kahlschlagzone“ kann also bei weitem nicht die Rede sein.


8. „Kein Nutzen des Radweges als schnelle Radwegeverbindung“ – FALSCH!

Es wird behauptet, dass die Niddaroute doppelt so lang und daher als schnelle Radwegeverbindung zwischen Gronau und Dortelweil unattraktiv sei. Die Frage, ob man lieber drei Meter neben der vielbefahrenen L3008 Auspuffgase inhalieren möchte oder den zwar fünf Minuten längeren, dafür aber gut ausgebauten und vor allem aber idyllischen Niddaradweg entlang des Flusses nehmen möchte, kann jeder für sich selbst beantworten. Wenn wir ernsthaft das Thema Radverkehr in Bad Vilbel angehen wollen, müssen Radwegeverbindungen zwischen den Ortsteilen nicht nur attraktiv sein, sondern vor allem auch alternative Routen vorhanden sein. Der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad und somit das Einsparen von CO2 kann nur erreicht werden, wenn die Infrastruktur für Radfahrer attraktiver wird.


9. „Verständnis für das Fällen von kranken Bäumen“ – FALSCH!

Es wird behauptet, man habe Verständnis für das Fällen kranker Bäume. Wenn dies der Fall wäre, würde man die Anzahl der kranken Bäume, die aus Gründen der Verkehrssicherheit entfernt werden müssen, nicht in die Gesamtzahl der zu fällenden Bäume mit aufnehmen. Pressewirksam die Anzahl zu fällender Bäume möglichst hoch zu halten wierspricht einer sachlichen Argumentation. Wer sich um den Gesundheitszustand von Bäumen Sorgen macht, der sollte Hinweisschilder im Übrigen nicht, wie geschehen, mit bis zu 4 langen Nägeln in Bäume schlagen.

 

10. “Zerstörung einer Flusslandschaft zur Radwegasphaltierung” - FALSCH!

Es wird behauptet, dass die Flusslandschaft zugunsten der Radwegasphaltierung in Dortelweil zerstört wird. Gegenteiliges ist der Fall. Es ist nicht nur gelungen, den parkähnlichen Charakter vor der Brücke zu erhalten, sondern zusammen mit der geplanten Renaturierung in diesem Bereich die Aufenthaltsqualität deutlich zu steigern. 

Deliah Werkmeister