Sollen Radfahrer in Dortelweil künftig Aufzug fahren?
Planfeststellung zum Bahnausbau sorgte für Diskussionen im Ortsbeirat
Dortelweil. Der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke durch Bad Vilbel geht in die nächste Runde. Die Koalition aus CDU und SPD im Ortsbeirat zeigte sich nicht zufrieden mit der Planfeststellung und fordert bei mehreren Punkten per Antrag Nachbesserungen bei der Bahn.
Der Dortelweiler Ortsbeirat diskutierte in der Sitzung am vergangenen Mittwoch die Antragsunterlagen und die Stellungnahme der Stadt Bad Vilbel zur zweiten Baustufe des Ausbaus der Linie S6 zwischen dem Bahnhof Bad Vilbel bis zum Bahnhof Friedberg. Hierbei handelt es sich bereits um das zweite Planänderungsverfahren, in dem die Stadt Bad Vilbel aufgefordert ist bis zum 21.02.2023 eine Stellungnahme abzugeben.
„Wir sind schon sehr verwundert, dass die Bahn am S-Bahnhalt in Dortelweil die bestehende Rampe auf der Westseite zum Weitzesweg durch Treppen und einen Aufzug ersetzen möchte“, so die Fraktionsvorsitzenden im Ortsbeirat Dr. Hagen Witzel (CDU) und Rainer Fich (SPD). „Die Unterführung ist eine der wenigen innerörtlichen Verbindungsachsen, die den alten Ortsteil mit Dortelweil-West verbinden. Erst kürzlich wurden in der Unterführung Barrieren entfernt, um den Radverkehr zu fördern. Jetzt sollen auf dieser ausgewiesenen Strecke des Wetterauer Radwegenetzes Radfahrer in einen Aufzug steigen oder ihr Rad eine Treppe hochtragen?“, fragt sich Dr. Witzel. Die Dortelweiler Koalition begrüßte daher die strikte Ablehnung der Umwandlung der Rampen- in eine Aufzugsanlage in der Stellungnahme der Stadt.
Flächenverlust soll reduziert werden
Durch die zusätzlichen Gleise wird es in Dortelweil zu einem Flächenverlust bei den Kleingärten im Bereich zwischen den Gleisen und der Nidda kommen. „Dies ist leider nicht zu vermeiden“, berichtet Ortsvorsteher Herbert Anders. „Allerdings können wir durch geeignete Maßnahmen den Flächenverlust an dieser Stelle deutlich reduzieren“, ist Anders überzeugt.
Die Koalition brachte hierzu einen Antrag ein, der zum einen das Heranführen des Weges oberhalb der Kleingärten an die vorgesehene Stützmauer mit einer Entwässerung unter dem Weg im südlichen Teil der Verlängerung der Bahnstraße vorsieht sowie die Einrichtung einer weiteren Stützmauer an Stelle der vorgesehenen Böschung im nördlichen Teil.
Nidda-Renaturierung statt Ackerbrache
Die von der Bahn vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen zur ökologischen Sicherung sehen den Ankauf von etwa 4,5 ha hochwertiger Ackerfläche in Dortelweil vor. Eine aus Sicht der Koalition bessere Maßnahme ist der Erwerb von Ökopunkten. „Hierfür würde sich die in Dortelweil geplante Renaturierung an der Nidda zwischen der neuen Brücke am Sportplatz und der Bahntrasse der Niddertalbahn anbieten“, meint CDU Stadtverordnete Silke Hager. „So bleiben die Ökopunkte des Projektes zwischen der Gerty-Strom-Stiftung und des Dottenfelder Hofs hier in Dortelweil“, so Hager.